Der Titel dieses Essays, ein Zitat des Künstlers Jean-Michel Basquiat, spitzt das Thema des nun Folgenden praktisch zu und rückt vier zentrale, unmittelbar damit verbundene Fragen in den Fokus: Was ist ein Schwarzer Künstler (ein*e Schwarze*r Künstler*in) und was ist in Abgrenzung dazu ein Künstler (ein*e Künstler*in) und warum ist diese Unterscheidung gelegentlich wichtig und wann gilt es sie zu überwinden?
Basquiat wurde im New York der 1980er Jahre zu einem der wichtigsten Vertreter des Neo-Expressionismus. Zuletzt wurde eines seiner Werke für 110,5 Millionen Dollar versteigert und ist damit bislang eines der teuersten je versteigerten Gemälde eines US-amerikanischen Künstlers. Basquiat wuchs hauptsächlich in Brooklyn, New York, als Sohn einer Puerto-Ricanerin und eines Haitianers auf. Entgegen eines Mythos, der sich um seine Person als vermeintlichem Kind von der Straße rankt, war er ein Kind der Mittelklasse. Ein School-Drop-Out zwar, der keinen Abschluss machte, der aber als Sohn einer Künstlerin, die seine künstlerische Bildung und sein Talent förderte, mit entsprechendem symbolischem Kapital ausgestattet war.
In ihrem Text Lost in Translation. Jean-Michel in the (Re)Mix weiß die US-amerikanische Kunsthistorikerin und Kuratorin Kellie Jones Basquiats Werk in einen umfassenden kulturellen Kontext einzuordnen: „Basquiat is a New World citizen and an African American, he inherits hybridized African culture that is a key ingredient in the cultures of the Americas.“ Er war weniger von europäischen Traditionen beeinflusst, vielmehr vermochte er, sich diese anzueignen und umzudeuten, „to remind us that Europe as it appears on this side of the pond is ‚always-already fused, syncretized, […] it is a version of Europe in the process of becoming American.“
Zum kompletten Essay, hier.
Publiziert am 12.02.2021 auf Kunst x Krise. Kunsthistorische Perspektiven auf Narrative, Potentiale, Irritationen