Als „identitären Wahn“ bezeichnete der Kunsthistoriker Horst Bredekamp am Montag in der „FAZ“ das Begehren von Personen, die nicht-weiß sind und die ihre jahrhundertelang unterdrückte Sichtbarkeit und Mitsprache einklagen. Damit nimmt Bredekamp bewusst in Kauf, dass identitätspolitische Forderungen und Praktiken, die People of Color in Reaktion auf systemische Ausschlüsse und Ungleichverteilungen artikulieren, mit den Anliegen der rechtsextremen identitären Bewegung in eins gesetzt werden. Insofern macht der Backlash derer, die, wie Bredekamp, um den Verlust an Aufmerksamkeit und Deutungshoheit bangen, das empathische Einfühlen in die Erfahrungswelten marginalisierter Bevölkerungsgruppen umso notwendiger. Wie die Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Mahret Ifeoma Kupka zeigt, lohnt sich hierfür einmal mehr der Blick in die Schwarzen politischen Kunstbewegungen der 1960er Jahre.
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