Aufbruch, Nostalgie und Nationalismus, Orientalismus und die Mystifizierung der Natur –Wie blickt das Europa der Romantik auf die Welt? Und wie prägt die Romantik das heutige Selbstverständnis Europas?
Das digitale performative Symposium UNEXPECTED LESSONS #3 wirft einen kritischen, dekolonialen Blick auf die ambivalente Ideenwelt der deutschen Romantik, die als künstlerische und politische Bewegung noch immer großen Einfluss auf die Vorstellungen von nationaler/europäischer Identität und Zugehörigkeit hat.
In Talks, Vorträgen, künstlerischen Interventionen, Film und Musik widmet sich das Programm der Frage, inwiefern koloniale und romantische Vorstellungen in Zusammenhang stehen. Wir dringen bis zu den Wurzeln des heutigen Europa als kultureller Raum vor, betrachten Aufklärung und Anti-Aufklärung, die Geschichte der Sinti und Roma, zwischen Romanisierung und Othering, fragen in welcher Beziehung Kolonialismus und Romantik stehen und sprechen über romantische Liebe und Macht.
Die Veranstaltung ist Teil des transdisziplinären TALKING OBJECTS LAB, das sich in Think-Tanks, Veranstaltungen, künstlerischen Interventionen und Artist Residencies den Themenbereichen Decolonizing Knowledge and Memory, Rethinking Museums and Objects und Decolonizing Archives nähert. Es wird von einem Kurator*innenteam aus Kenia, Senegal und Deutschland verantwortet. UNEXPECTED LESSONS #1 und #2 fanden in Berlin/Nairobi, bzw. in Reykjavik statt und widmeten sich den Themen Decolonizing Knowledge and Memory und Decolonizing Nature. #3 folgt nun in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Osnabrück im Rahmen des Jahresthemas Romantik.
Kuratiert von Mahret Ifeoma Kupka und Isabel Raabe.
Filmprogramm kuratiert von Nnenna Onuoha.
Mit: Josephine Apraku (vertreten durch Lamin Leroy Gibba), Nikita Dhawan, Timea Junghaus, Brunn Morais… u.a.