After the show caused a furore at the Fine Arts Museums of San Francisco, Frankfurt will be its first venue in Europe. It offers a virtual snapshot of the latest in Muslim clothing styles from all over the world with a particular focus on the Middle East and Southeast Asia as well as Europe and the U.S. In the process, it reflects on clothing’s role in the expression of individual, religious and cultural identity in all its many facets – and in shaping identity.
Some 80 ensembles by established and emerging brands, enhanced by fashion photography and catwalk videos, show the ingenuity that goes into interweaving regional aesthetics with global fashion trends. Original material from the social networks, which play a central role in the spread of the new trend, will moreover offer insights into the diversity of fashion design in the Muslim world and give various protagonists a voice.
Contemporary Muslim Fashions is being organized by the Fine Arts Museums of San Francisco in cooperation with the Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main. The curators are Jill D’Alessandro, curator of costumes and textile art, and Laura L. Camerlengo, deputy curator of costumes and textile art at the Fine Arts Museums of San Francisco. Reina Lewis, professor of cultural studies at the London College of Fashion, University of the Arts London, serves as consulting curator.
Dr. Mahret Ifeoma Kupka and Prof. Matthias Wagner K are coordinating the exhibition in Frankfurt.
Funded by the Ernst Max von Grunelius-Stiftung, the Bankhaus Metzler and supported by BONAVERI.
5 April to 1 September 2019
Contemporary Muslim Fashions ist die weltweit erste umfassende Museumsausstellung, die sich dem Phänomen der zeitgenössischen muslimischen Mode widmet. Die Schau wurde an den Fine Arts Museums of San Francisco inhaltlich erarbeitet und von Max Hollein initiiert. Das Museum Angewandte Kunst ist ihre erste Station in Europa.
Bei der Auswahl von Designer*innen haben sich die Kuratorinnen besonders auf den Nahen und Mittleren Osten, Malaysia und Indonesien sowie Europa und die USA konzentriert. Contemporary Muslim Fashions nimmt die vielfältigen, in diesen unterschiedlichen Ländern regional geprägten aktuellen Interpretationen muslimischer Bekleidungstraditionen in den Blick und zeigt dabei nicht nur regionale Besonderheiten, sondern macht auch die Gemeinsamkeiten sichtbar. Sie präsentiert sich als eine Momentaufnahme dieses Modephänomens, das gesellschaftliche, religiöse, soziale und politische Aspekte in sich trägt.
Die Ausstellung zeigt einerseits, wie Musliminnen ihre jeigenen modischen Vorstellungen von „Modest Fashion“ umsetzen, und andererseits, wie internationale Modeunternehmen mit eigenen Kreationen auf die zunehmende Nachfrage nicht nur muslimischer Frauen nach „dezenten“, weniger körperbetonten und zugleich modischen Styles reagieren.
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein der muslimischen Konsument*innen als wichtiges Segment innerhalb der globalen Modebranche gestiegen. Mit mehr als 1,8 Milliarden praktizierenden Muslim*innen weltweit ist die Vielfalt der Kleidungsstile sehr nuanciert. Im Westen ist das Bild von muslimischen Frauen jedoch oft sehr einseitig. San Francisco und Frankfurt sind als Standorte besonders geeignet, um das Thema dieser Ausstellung vorzustellen. Beide Städte zeichnen sich durch eine große kulturelle und ethnische Diversität aus. In der Bay Area leben heute rund 250.000 Muslim*innen. Das deYoung Fine Arts Museum liegt damit in einer Region mit einer der größten muslimischen Gemeinden der USA. Frankfurt ist als ein zentraler Handelsknotenpunkt in Europa mit einem Bevölkerungsanteil von derzeit erfassten 53 Prozent Ausländer*innen und Deutschen mit sogenanntem Migrationshintergrund eine der internationalsten Städte Deutschlands. Sichtbare Muslim*innen zählen seit Jahrzehnten sowohl in San Francisco als auch in Frankfurt selbstverständlich zum Stadtbild.
Neben rund 80 Ensembles von etablierten und aufstrebenden Designer*innen aus den Bereichen Luxus-Mode, Streetwear, Sportswear und Couture umfasst Contemporary Muslim Fashions zahlreiche Kunst-, Dokumentar- und Mode-Fotografien, die die ausgestellten Kleidungsstücke kontextualisieren. Die Ausstellung präsentiert außerdem Material aus den Sozialen Medien, da die Modest Fashion Bewegung durch eine junge und dynamische Community von Blogger*innen und Influencer*innen getragen wird. Sie greifen zu den Social-Media-Tools, weil Sie sich in den traditionellen Printmedien nur wenig und nicht adäquat vertreten fühlten.
In Frankfurt wird die Ausstellung von Dr. Mahret Ifeoma Kupka und Prof. Matthias Wagner K koordiniert. Danach reist die Ausstellung weiter und wird u. a. im Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum in New York gezeigt.
Neben dem englisch-sprachigen Katalog, der auch im Museum Angewandte Kunst erhältlich sein wird, erscheint eine deutschsprachige Publikation mit Übersetzungen von ausgewählten Texten aus dem englischen Katalog sowie neuen Beiträgen, die das Thema der Ausstellung präziser auf den deutschsprachigen Kontext beziehen.
5. April – 1. September 2019